Die Europäische Union bewegte sich lange Zeit in einer Art geopolitischem Paradies. Jetzt findet sie sich wieder in einer Welt, in der es auch Feinde gibt. Aber ist Europa in der Lage, mit den grossen Problemen unserer Zeit umzugehen? Ein Gespräch mit dem amerikanischen Historiker Timothy Snyder in der NZZ vom 30.1.2019.
Der amerikanische Historiker Timothy Snyder ist hierzulande - neben Herfried Münkler - einer der wenigen bekannten der renommierten Historiker, die nicht nur beschreiben und analysieren, sondern es wagen, geopolitische Aussagen zumachen. Und die sind brisant. Sein sehr lesenwertes letztes Buch "Wege in die Unfreiheit" beschreibt fundiert den neofaschistischen Zustand von Russland, wie es dazu kam, welche Ausstrahlung es nicht nur auf den östlichen Rand der EU hat und welche Bedrohung es für den Westen, die Demokratie an sich darstellt oder vielmehr bereits ist.
Wer als aufmerksamer Leser ab etwa 2014 feststellte, dass sich in den Medien ein subversiver Trend zur Auflösung des Begriffes der Wahrheit festzusetzen beginnt, dem erklärt dieses Buch sehr viel.